Um
der Fürbitten willen unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser
Gott, erbarme Dich unser.
Ehre sei Dir, unser Gott, Ehre sei Dir.
Himmlischer König, Tröster, Geist der Wahrheit, Allgegenwärtiger und
alles Erfüllender; Schatz der Güter und Lebenspender, komm und wohne in
uns, reinige uns von aller Befleckung und errette, Gütiger, unsere
Seelen.
Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich
unser.
(dreimal)
Ehre sei dem Vater und Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme Dich unser. Herr, reinige uns von
unseren Sünden. Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen. Heiliger,
sieh an und heile unsere Schwächen um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich.
(dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot
gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse
uns von dem Bösen.
Priester:
Denn Dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Wir: Amen.
Herr, erbarme Dich. (zwölfmal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Kommt, lasset uns anbeten Gott unseren König!
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus, unserem König
und Gott!
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem
König und Gott!
Psalm 22
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf
einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser. Er erquickt meine
Seele. Er führt mich auf rechter Bahn um Seines Namens willen. Und ob
ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du
bist bei mir, Dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir
einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl und
schenkst mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein
Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23
Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die
darauf wohnen. Denn Er hat ihn über den Meeren gegründet und über den
Wassern bereitet. Wer darf auf des Herrn Berg gehen, und wer darf
stehen an Seiner heiligen Stätte? Wer unschuldige Hände hat und reines
Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug und nicht falsche
Eide schwört: Der wird den Segen des Herrn empfangen und Gerechtigkeit
von dem Gott seines Heils. Das ist das Geschlecht, das nach Ihm fragt,
das da suchet Dein Antlitz, Gott Jakobs. Macht die Tore weit und die
Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehre einziehe! Wer ist der
König der Ehre? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, der
mächtig ist im Streit. Macht die Tore weit und die Türen in der Welt
hoch, daß der König der Ehre einziehe. Wer ist der König der Ehre? Es
ist der Herr Zebaoth; Er ist der König der Ehre.
Psalm 115
Ich liebe den Herrn, denn Er erhört die Stimme meines Flehens. Er
neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang Ihn anrufen.
Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreiches Schrecken
hatten mich getroffen, ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den
Namen des Herren: Herr, errette mich! Der Herr ist gnädig und gerecht,
und unser Gott ist barmherzig. Der Herr behütet die Unmündigen; wenn
ich schwach bin, so hilft Er mir. Sei nun wieder zufrieden, meine
Seele; denn der Herr tut Dir Gutes. Denn Du hast meine Seele vom Tode
errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. Ich werde
wandeln vor dem Herren im Lande der Lebenden. Ich glaube, auch wenn ich
sage: Ich werde sehr geplagt. Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen
sind Lügner. Wie soll ich dem Herrn vergelten all Seine Wohltat, die Er
an mir tut? Ich will den Kelch des Heiles nehmen und des Herrn Namen
anrufen. Ich will mein Gelübde dem Herrn erfüllen vor all Seinem Volk.
Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem Herrn. Herr, ich bin Dein
Knecht, ich bin Dein Knecht, der Sohn Deiner Magd; Du hast meine Bande
zerrissen. Dir will ich Dank opfern und des Herrn Namen anrufen. Ich
will meine Gelübde dem Herrn erfüllen vor all Seinem Volk in den
Vorhöfen am Hause des Herrn, in Dir, Jerusalem.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Ehre sei Dir, o Herr. (dreimal)
Danach folgen Troparien, 8. Ton:
Herr, der Du von der Jungfrau geboren wurdest: Vergib mir meine
Missetaten und reinige mein Herz, mache es zum Tempel Deines
allerreinsten Leibes und Deines Blutes. Verwirf mich nicht vor Deinem
Angesichte, denn unerschöpflich ist Deine große Gnade.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Wie kann ich Unwürdiger es wagen, an Deinen Geheimnissen teilzunehmen?
Wage ich es, mich mit den Würdigen gemeinsam Dir zu nahen, so wird mich
mein Kleid anklagen, denn es ist kein Hochzeitsgewand. So wird es mir
zur Verdammnis meiner sündigen Seele. Reinige meine sündenbeladene
Seele, o Herr, und errette mich, denn Du bist menschenliebend.
Jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Groß ist die Menge meiner Vergehungen, Gottesgebärerin. Zu Dir flehe
ich, Allreine, und bitte um Errettung: Suche heim meine kranke Seele
und bitte Deinen Sohn, unseren Gott, daß er mir all meine bösen Taten
vergebe, einzig Gesegnete.
[In den Großen Fasten wird im 8. Ton hinzugefügt:
Als die ruhmreichen Jünger durch die Waschung beim Mahle erleuchtet
wurden, ward ruchloser Judas, der an Geldgier krankte, verfinstert und
überlieferte Dich, den gerechten Richter, an die gesetzlosen Richter.
Schaue den Freund des Geldes, der seinetwegen nach der Schlinge griff.
Fliehe die Unersättlichkeit der Seele, die solche Tat wider den Meister
wagte. Du bist gütig, mehr denn alle, o Herr, Ehre sei Dir.]
Psalm 50
Erbarme Dich meiner, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit, und
nach der Fülle Deiner Erbarmung tilge meine Missetat. Mehr und mehr
wasche ab meine Missetat, und von meiner Sünde reinige mich. Denn meine
Missetat erkenne ich, meine Sünde steht mir immer vor Augen. Gegen Dich
allein hab ich gesündigt, und Böses vor Dir getan: auf daß Du gerecht
erfahren wirst in Deinen Worten und den Sieg erhältst, wenn man über
Dich urteilt. Denn siehe, in Ungerechtigkeit bin ich empfangen, in
Sünden hat mich meine Mutter geboren. Siehe, die Wahrheit hast Du
geliebt, die heimlichen und verborgenen Dinge Deiner Weisheit mir
geoffenbart. Besprenge mich mit Hysop, so werde ich gereinigt; wasche
mich, so werde ich weißer als Schnee. Gib meinem Gehör Freude und
Wonne, so werden frohlocken die gedemütigten Glieder. Wende ab Dein
Angesicht von meinen Sünden, und all meine Missetaten tilge. Ein reines
Herz erschaff in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem
Innern. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und Deinen heiligen
Geist nimm nicht von mir. Gib mir wieder die Freude Deines Heiles, mit
einem willigen Geist mache mich stark. So will ich lehren die
Ungerechten Deine Wege, und die Gottlosen werden sich zu Dir bekehren.
Erlöse mich von der Blutschuld, Gott, Du Gott meines Heils, so wird mit
Freuden meine Zunge Deine Gerechtigkeit preisen. Herr, öffne meine
Lippen, und mein Mund wird verkünden Dein Lob! Wenn Du Opfer
verlangtest, so wollte ich sie wohl geben, Brandopfer aber gefallen Dir
nicht. Ein Opfer vor Gott ist ein zerknirschter Geist; ein
zerknirschtes und gedemütigtes Herz wirst Du, o Gott, nicht verachten.
Wirke, Herr, in Gnade nach Deinem guten Willen an Zion, damit die
Mauern Jerusalems erbaut werden. Dann wirst Du annehmen das Opfer der
Gerechtigkeit, Gaben und Brandopfer; dann wird man Kälber auf Deinen
Altar legen.
Kanon, 2. Ton
1. Ode
Irmos: Kommt, ihr
Völker, laßt uns Christus besingen. Er teilte die Wogen des Meeres und
führte das Volk aus der Knechtschaft in Ägypten, denn er hat sich
verherrlicht.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Barmherziger Herr, Dein heiliger Leib und Dein kostbares Blut mögen mir
zum Brot des ewigen Lebens und zur Heilung vieler Krankheiten werden.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Durch nicht geziemende Handlungen habe ich mich befleckt, ich
Unseliger, und bin nicht würdig Deines allreinen Leibes und Deines
kostbaren Blutes. Doch, o Christe, mache mich würdig.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Gepriesene Gottesbraut, als seliger Acker ließest Du ohne Saat die Ähre
unserer Erlösung der Welt erblühen. Laß auch mich diese genießen, damit
ich erlöst werde.
3.Ode
Irmos: Du hast
mich gegründet auf dem Felsen des Glaubens und so meinen Mund weit über
meine Feinde geöffnet, deshalb frohlocket mein Geist und singt zu Dir:
Keiner ist heilig außer Dir, unser Gott, und keiner ist gerecht, außer
Dir, mein Herr.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Ströme der Tränen schenke mir, Christus, um alle Schuld von meinem
Herzen zu waschen, daß ich mich reinige mit gutem Gewissen, und so in
Glauben und Ehrfurcht, Herrscher, zum Empfang Deiner göttlichen Gaben
zu nahen vermag.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und
Deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir.
Möge Dein reinster Leib und Dein kostbares Blut mir zur Vergebung
meiner Missetaten gereichen, zur Gemeinschaft des Heiligen Geistes und
zum ewigen Leben, zur Vertreibung jeglichen Leids und aller Trübsal, o
Menschenliebender.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Du bist der allheilige Tisch des Lebensbrotes, das aus Barmherzigkeit
aus der Höhe herabkam und der Welt ein neues Leben verliehen hat. Mache
mich Unwürdigen nun fähig, es in Furcht zu schmecken, auf daß ich lebe.
4. Ode
Irmos: Erschienen aus der Jungfrau, nicht als ein Bote
oder Engel, sondern als der fleischgewordene Herr Selbst, hast Du mich,
den Menschen, ganz erlöst. Deshalb rufe ich Dir zu: Ehre Deiner Kraft,
o Herr!
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Erbarmungsvoller, um unseretwillen nahmst Du den Körper an und
geruhtest, Dich um der Menschen Sündenschuld willen zum Opfer
darzubringen. Ich flehe zu Dir: Reinige auch mich von meinen
Übertretungen.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Herr, heile die Wunden meiner Seele und heilige mich ganz, mein
Herrscher, damit auch ich Unwürdiger teilnehme an Deinem
geheimnisvollen und göttlichen Abendmahl.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Gebieterin, versöhne mich Dem, den Dein Schoß geboren hat, und bewahre
mich, Deinen Knecht, unbefleckt und ohne Makel, damit mich vollkommen
heilige der Empfang der geistigen Perle.
5. Ode
Irmos: Du bist der Spender des Lichtes, o Herr, und der
Schöpfer der Zeiten. Leite uns im Lichte Deiner Gebote, denn außer Dir
kennen wir keinen anderen Gott.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Christus, laß mir geschehen, Deinem sündigen Knecht, wie einst Du
vorhergesagt: Bleib in mir, wie Du es verheißen hast, denn siehe,
Deinen göttlichen Leib esse ich, und Dein göttliches Blut trinke ich.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Wort Gottes, unser Gott, laß die Feuersglut Deines Leibes Licht bringen
mir Verfinstertem, und reinige durch Dein Blut meine befleckte Seele.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Maria, Mutter Gottes, Du hocherhabenes Zelt duftenden Wohlgeruches, laß
mich durch Deine Gebete zum auserwählten Gefäße werden, auf daß ich
teilhaftig werde der Heiligungen Deines Sohnes.
6. Ode
Irmos: Vom
Abgrund der Sünden umfangen, rufe ich den unerforschlichen Abgrund
Deiner Barmherzigkeit an. Führe mich, Gott, aus dem Verderben.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Erlöser, heilige meinen Verstand, die Seele, das Herz und auch den
Leib, und mache mich würdig, mein Gebieter, Deinen furchtbaren
Geheimnissen ungerichtet zu nahen.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
O Christus, laß mich durch den Empfang Deiner heiligen Geheimnisse
allen Leidenschaften fremd werden, dafür aber den Schutz Deiner Gnade
für mein Leben empfangen.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Gott, heiliges Wort Gottes, heilige mich ganz, da ich nun Deinen
göttlichen Sakramenten nahe, um der Fürbitten willen Deiner heiligen
Mutter.
Kondakion, 2. Ton
Weise mich nicht ab, o Christus, das Brot zu empfangen, Deinen Leib und
Dein göttliches Blut. Laß mir die Teilnahme an Deinen allerreinsten und
furchtbaren Geheimnissen nicht zur Verdammnis gereichen, Gebieter,
sondern zum ewigen und unsterblichen Leben.
7. Ode
Irmos: Die
weisen Jünglinge verehrten nicht das goldene Götzenbild, nein, sie
schmähten es und stiegen in die Flammenglut. Daselbst sangen sie, durch
den Engel gelabt, der ihnen kündete: Eurer Lippen Flehen ward erhört.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Christus, zur Quelle alles Guten werde mir der Empfang Deiner
unsterblichen Geheimnisse: Zum Licht, zum Leben, zur Befreiung von
aller Leidenschaft, zum Wachstum und zur Vermehrung der göttlichen
Tugenden, daß ich Dich besinge, einzig Gütiger.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Menschenliebender, ich nahe mich nun voll Andacht mit Zittern und
Sehnsucht Deinen unsterblichen und göttlichen Geheimnissen. Rette mich
von aller Leidenschaft, von jeglicher Not und Feinden, und mache mich
würdig, Dir zu singen: Gelobt bist Du, o Gott unserer Väter.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Über jedes Verstehen hast Du den Erlöser, Christus, geboren,
Gottgesegnete. Reine, zu Dir flehe ich Sünder: Reinige mich von aller
Befleckung des Leibes und der Seele, da ich mich nun den allerreinsten
Sakramenten nahen will.
8. Ode
Irmos: Den Gott, der in den Flammenofen hinabstieg zu den
hebräischen Jünglingen und die Feuersglut in Tau verwandelte, Ihn
lasset uns preisen: Lobet alle Seine Werke den Herrn und erhebet Ihn
hoch, in Ewigkeit.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Laß mich nun an Deinen himmlischen, furchtbaren und heiligen
Geheimnissen, an Deinem göttlichen und geheimnisvollen Abendmahl
teilnehmen, Christus, mein Gott und mein Heiland.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Ich eile unter Deine Barmherzigkeit, Gütiger, und rufe voll Furcht zu
Dir: Bleibe in mir, mein Erlöser, und laß mich in Dir bleiben, wie Du
es sagtest, denn siehe, im Vertrauen auf Deine Gnade esse ich nun
Deinen Leib und trinke Dein Blut.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Ich zittre vor Furcht, daß ich nicht gleich dem Wachs und dem Gras
verzehrt werde, da ich das Feuer empfange. O furchtbares Geheimnis, o
Barmherzigkeit Gottes! Wie vermag ich Staubgeborener am göttlichen Leib
und Blut teilzunehmen, um so die Unsterblichkeit zu erlangen?
9. Ode
Irmos: Des
anfanglosen Vaters Sohn, der Gott und Herr, ist Fleisch geworden aus
der Jungfrau und ist uns erschienen, die Verfinsterten zu erleuchten,
zu sammeln die Zerstreuten. Darum verherrlichen wir die allbesungene
Gottesgebärerin.
Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere
in meinem Inneren.
Christus lebt, schmecket und sehet! Der Herr, der einst um
unseretwillen uns gleich geworden und sich seinem Vater zum Sühneopfer
dargebracht hat, wird immerdar geopfert, auf daß geheiligt werden alle,
die an ihm teilnehmen.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesicht, und Deinen Heiligen Geist nimm
nicht von mir.
Gebieter, heilige mich an Leib und Seele, erleuchte und errette mich,
laß mich durch den Empfang Deiner heiligen Geheimnisse zu Deinem Tempel
werden, wenn Du in mir Wohnung nimmst mit dem Vater und dem Geiste,
Erbarmungsvoller und Spender aller Güter.
Gib mir wieder die Freude Deines Heiles, mit einem willigen Geist mache
mich stark.
Licht und Feuer seien mir Dein Leib und Dein Blut, daß sie ganz das
Sündhafte verbrennen, der Leidenschaften Stacheln verzehren und mich
vollkommen erleuchten, auf daß ich, o Erlöser, Deine Gottheit recht
anbete.
Allheilige Gottesgebärerin, errette uns.
Aus Deinem reinen Blut hat Gott den Körper angenommen. Deshalb besingen
Dich alle Geschlechter, die geistigen Scharen rühmen Dich ohne
Unterlaß, da sie durch Dich den Gebieter des Alls erblickten in
Menschengestalt.
Wahrhaft würdig ist es, Dich seligzupreisen, o Gottesgebärerin, allzeit
selige und ganz makellose Mutter unseres Gottes. Die Du ehrwürdiger
bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim,
die Du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, wahrhafte
Gottesgebärerin, Dich preisen wir hoch.
Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich
unser.
(dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme Dich unser. Herr, reinige uns von
unseren Sünden. Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen. Heiliger,
sieh an und heile unsere Schwächen um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich. (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und
immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser im
Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille
geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns
heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von
dem Bösen.
Priester:
Denn Dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Wir: Amen.
Danach folgt das Troparion des Sonn oder Feiertages. Wenn kein Festtag
ist, so folgen die Troparien, 6. Ton:
Erbarme Dich unser, Herr, erbarme Dich unser, denn wir Sünder, die wir
keine Rechtfertigung haben, bringen Dir, dem Gebieter, dies Flehen dar:
Erbarme Dich unser.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Herr, erbarme Dich unser, denn auf Dich setzen wir unsere Zuversicht.
Zürne uns nicht so sehr und gedenke nicht unserer Missetaten, sondern
siehe als Huldvoller auch jetzt auf uns herab und erlöse uns von
unseren Feinden, denn Du bist unser Gott, und wir sind Dein Volk, wir
alle sind das Werk Deiner Hände, und Deinen Namen rufen wir an.
Jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
Offne uns das Tor der Barmherzigkeit, gepriesene Gottesgebärerin, auf
daß wir, die wir auf Dich hoffen, nicht verlorengehen, sondern vielmehr
durch Dich von jeglichem Elend befreit werden, denn Du bist das Heil
aller Christen.
Herr, erbarme Dich! (vierzigmal)
O Mensch, der du den
Leib des Herren empfangen willst,
nahe dich
voll Furcht, daß du nicht verbrannt werdest,
denn wahrhaftig, ein Feuer ist es!
Trinkst du zur Einigung das göttliche Blut,
so versöhne dich zuerst mit jenen, die dich kränkten!
Dann aber empfange die geheimnisvolle Speise.
Ehe du an dem furchterregenden Opfer teilnimmst,
am lebendigmachenden Leibe des Herrn,
flehe zu Gott voll Zittern und sprich:
1. Gebet (des hl. Basilius des
Großen)
Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, Quelle des Lebens und der
Unsterblichkeit, Schöpfer der ganzen sichtbaren und unsichtbaren Welt,
des anfanglosen Vaters mitewiger und mitanfangloser Sohn. In Deiner
übergroßen Güte geruhtest Du in den letzten Tagen Leib anzunehmen,
gekreuzigt und begraben zu werden für uns undankbare und unerkenntliche
Menschen. Mit Deinem Blut hast Du unsere durch die Sünde in Verwesung
übergegangene Natur erneuert. Unsterblicher König, nimm auch meine, des
Sünders Buße an. Erhöre mein Flehen, denn ich habe gesündigt, o Herr,
gesündigt gegen den Himmel und vor Dir. Ich bin nicht würdig, Herr, zur
Höhe Deiner Herrlichkeit aufzublicken, denn ich habe Deine Güte
erzürnt, da ich Deine Gebote übertrat und Deine Gebote nicht befolgte.
Doch Du, o Herr, bist geduldig und langmütig, von großer Güte und
Barmherzigkeit. Du hast mich nicht nach meinen Missetaten überantwortet
dem Verderben, allewege harrtest Du auf meine Umkehr.
Menschenliebender, durch Deinen Propheten sprachst Du: Ich habe keinen
Gefallen am Tode des Sünders, sondern, daß er sich bekehre und lebe.
Gebieter, das Werk Deiner Hände willst Du nicht verderben und findest
kein Wohlgefallen am Verderben der Menschen. Du willst, daß alle
errettet werden und zur Erkenntnis Deiner Wahrheit gelangen. Gedenke
auch meiner, wenn ich auch nicht wert bin, weder des Himmels, noch der
Erde, noch dieses zeitlichen Lebens selbst, da ich mich ganz der Sünde
schuldig gemacht, den Lüsten gedient und Dein Bild befleckt habe;
dennoch bin ich Dein Geschöpf und das Werk Deiner Hände. Deshalb
zweifle ich auch nicht an meinem Heil, ich Unglückseliger, sondern voll
Zuversicht nahe ich mich Deiner Barmherzigkeit. Nimm mich an,
menschenliebender Herr, wie die Ehebrecherin, wie den Räuber, wie den
Zöllner, wie den verlorenen Sohn. Nimm von mir die schwere Sündenlast,
der Du die Sünden der Weit hinwegnimmst und die Gebrechen der Menschen
heilst. Die Mühseligen und die Beladenen rufst Du zu Dir und erquickst
sie. Du bist nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße
zu rufen. Reinige mich von jeglicher Befleckung des Leibes und der
Seele, und lehre mich, die Heiligung in Deiner Furcht zu vollbringen,
daß ich mit gutem Zeugnisse meines Gewissens den Teil Deiner Heiligung
empfange und mit Deinem heiligen Leib und Blute vereinigt werde, auf
daß Du in mir wohnest und lebest mit dem Vater und dem Heiligen Geiste.
Herr Jesus Christus, mein Gott, laß mir die Teilnahme an Deinem
heiligsten und lebendigmachenden Sakrament nicht zum Gericht werden,
daß ich nicht noch mehr erkranke an Leib und Seele, wenn ich unwürdig
teilnehme. Verleihe mir, bis zu meinem letzten Atemzug untadlig den
Teil Deiner Heiligung zur Gemeinschaft des heiligen Geistes zu
empfangen, zur Hilfe auf dem Wege in das ewige Leben, zur guten
Verantwortung vor Deinem furchtbaren Richterstuhle, auf daß auch ich,
gleich Deinen Auserwählten, Teilnehmer werde an Deinen unvergänglichen
Gütern, welche Du jenen, die Dich, o Herr, lieben, bereitest hast, in
welchen Du in alle Ewigkeit verherrlicht bist. Amen.
2. Gebet (des hl. Johannes Chrysostomus)
Herr, mein Gott, ich weiß, daß ich nicht würdig bin, daß Du eingehest
unter das Dach des Tempels meiner Seele, denn leer und zerstört ist es
darinnen, und Du findest keinen würdigen Ort, Dein Haupt hinzulegen.
Aus der Höhe bist Du um unseretwülen in Demut herabgekommen. Nahe Dich
auch jetzt meiner Niedrigkeit. Es hat Dir Wohlgefallen, in einer Höhle
in der Krippe unvernünftiger Tiere zu liegen. So geruhe auch jetzt, in
die Krippe meiner unvernünftigen Seele und in meinen befleckten Leib
einzugehen. Nicht für unwürdig erachtetest Du, in das Haus Simons des
Aussätzigen einzugehen und mit den Sündern das Mahl zu halten. So
geruhe, auch in das Haus meiner demütigen Seele einzutreten, denn auch
ich bin aussätzig und bin ein Sünder. Zu Dir kam die Ehebrecherin und
die Sünderin, und Du hast sie nicht verstoßen. Erbarme Dich meiner, des
Sünders, der ich ihr ähnlich bin, zu Dir nahe ich mich, und Dich
berühre ich. Das Berühren ihres befleckten und unreinen Mundes hast Du
nicht von Dir gewiesen. So wende Dich auch nicht von meinem noch
befleckteren und unreineren Munde, von meinen sündigen und unreinen
Lippen und meiner befleckten und über alle Maße unreinen Zunge. Die
Feuersglut Deines allerreinsten Leibes und Deines teuerwerten Blutes
gereiche mir zur Heiligung und zur Erleuchtung, zur Genesung meiner
demütigen Seele und meines Leibes, zur Hinwegnahme der Last meiner
unzähligen Sünden, zum Schutz vor allen teuflischen Einwirkungen, zur
Überwindung meiner schlechten und bösen Gewohnheiten, zur Beherschung
meiner Leidenschaften, zur Festigung in Deinen Geboten, zur Mehrung
Deiner göttlichen Gnade, auf daß ich zugerechnet werde Deinem Reiche.
Nicht hochmütig, sondern voll Zuversicht und Vertrauen auf Deine
unaussprechliche Gnade nahe ich Dir, Christus, mein Gott, daß ich mich
nicht weit von Deiner Gemeinschaft entferne und dem listigen Wolf zum
Raube werde. Ich flehe Dich an, heiliger Gebieter: Heilige meine Seele
und meinen Verstand, mein Herz und mein Inneres, und erneuere mich
ganz. Pflanze Deine Furcht in meine Glieder und laß mir Deine Heiligung
auf ewig zuteil werden. Hilf mir und bewahre mich, leite mein Leben in
Frieden und würdige mich, mit Deinen Heiligen zu Deiner Rechten zu
stehen, um der Fürbitten willen Deiner allerreinsten Mutter, Deiner
unkörperlichen Diener, der reinen Kräfte und aller Heiligen, die Dir
von Ewigkeit her Wohlgefallen haben. Amen.
3. Gebet (des hl. Symeon Metaphrastus)
Herr, Du allein bist rein und unsterblich. In Deiner unaussprechlichen
Huld hast Du unser ganzes Sein aus dem unschuldigen und jungfräulichen
Blute angenommen, da sie Dich durch das Überschatten des Heiligen
Geistes nach dem Wohlgefallen des ewigen Vaters übernatürlich gebar,
Jesus Christus, Gottes Weisheit, Friede, Kraft. Freiwillig nahmst Du
die heilbringenden Leiden, das Kreuz, die Nägel, den Speer und den Tod
auf Dich; überwinde in mir die seelentötenden fleischlichen Begierden.
Durch Dein Begrabensein hast Du die Hölle überwunden. Verleih mir gute
Gedanken, daß ich überwinde die bösen Ratschläge und auch meine
Gedanken der Bosheit zerstöre. Durch Deine lebenspendende Auferstehung
am dritten Tage hast Du den gefallenen Urahn wieder auferweckt. Durch
viele Sünden strauchelte ich, richte mich wieder auf und zeige mir den
Weg der rechten Buße. Durch Dein herrliches Auffahren in die Himmel und
das Thronen zur Rechten des Vaters ehrtest Du den von Dir angenommenen
Leib. Würdige auch mich durch die Teilnahme an Deinem heiligen
Sakrament, das Teil der Seligen zu Deiner Rechten zu erlangen. Da Du
herabsandtest den Tröster, den Heiligen Geist, auf Deine Jünger,
machtest Du sie zu priesterlichen, würdigen Gefäßen, so laß auch mich
durch sein Herabkommen zu einem würdigen Gefäße werden. Du wirst
wiederkommen, die Welt in Gerechtigkeit zu richten. Verleih mir, Dich,
meinen in den Wolken nahenden Schöpfer und Bildner, zu sehen, wenn Du
nahen wirst mit allen Deinen Heiligen, auf daß ich Dich ohne Unterlaß
preise und Dir lobsinge, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem
allheiligen, guten und lebendigmachenden Geiste, jetzt und immerdar und
in alle Ewigkeit. Amen.
4. Gebet (des hl. Symeon Metaphrastus)
Einst werde ich vor Deinem furchterregenden und gerechten Richterstuhle
stehen, mich dem Urteilspruch unterwerfen und Rechenschaft ablegen für
alle von mir begangenen Missetaten. Christus, mein Gott, ehe denn der
Tag meiner Verurteilung kommt, bringe ich Dir heute vor Deinem heiligen
Altar, vor Dir und Deinen heiligen Engeln tief gebeugt, meine argen und
ungerechten Taten dar. Dir offenbare ich sie und klage mich an. Siehe,
Herr, meine Demut und vergib mir alle meine Sünden. Siehe, unzählig ist
die Menge meiner Übertretungen geworden. Welch Böses habe ich nicht
getan, weiche Sünde nicht begangen? Welch Arges tat ich nicht in meiner
Seele, und welche Tat nicht vollbracht?
Hier bekennt der Betende jene Sünden, die er wirklich begangen hat —
Stolz, Überheblichkeit, ungerechte Vorwürfe anderen gegenüber, leeres
Gerede, unziemliches Denken, Eigenliebe, Ruhmsucht, Lüge,
Nichtbeachtung der göttlichen Gebote.
Alle meine Gefühle und meinen ganzen Leib habe ich befleckt, verdorben
und zunichte gemacht und bin zu einem Werkzeuge des Teufels geworden.
Herr, ich bekenne, daß meine Missetaten mir über das Haupt gewachsen
sind. Doch unzählbar groß ist die Fülle Deiner Erbarmungen, und
unaussprechlich ist die Milde Deiner Güte. Es gibt keine Sünde, die
Deine Menschenliebe nicht zu überwinden vermag. Über alle Maßen
herrlicher Herrscher und nichtzürnender Herr, laß leuchten Deine Gnade
auch über mir, dem Sünder, und erweise an mir die Macht Deiner Güte,
zeige die Kraft Deiner Barmherzigkeit und nimm mich an, da ich mich
ganz zu Dir wende. Nimm mich an, wie Du den verlorenen Sohn, den Räuber
und die Ehebrecherin angenommen hast. Nimm mich an, auch wenn ich in
Worten Taten, unziemlichen Begierden und Gedanken mich unermeßlich
gegen Dich versündigte. Nimm mich an gleich jenen, die Du noch in der
elften Stunde aufnahmst, auch wenn sie nichts Würdiges vollbracht
hatten. Nimm mich Sünder an. Viel habe ich gesündigt, habe Deinen
Heiligen Geist beleidigt, Dein huldvolles Herz gekränkt durch Werke,
Worte und Gedanken, in der Nacht und am Tage, offenkundig und geheim,
absichtlich und unabsichtlich. Ich weiß: Du wirst meine Sünden so vor
mich stellen, wie ich sie begangen habe, und Du wirst mich zur
Verantwortung ziehen für alles, was ich wissentlich und unverzeihlich
getan. Herr, richte mich nicht in Deinem Zorn und züchtige mich nicht
in Deinem Grimm. Erbarme Dich meiner, o Herr, nicht nur, weil ich
schwach bin, sondern weil ich Dein Geschöpf bin. Du hast mir Deine
Furcht eingegeben, und ich habe Böses vor Dir getan. Vor Dir allein
habe ich gesündigt. Dennoch flehe ich zu Dir: Gehe nicht ins Gericht
mit Deinem Knecht, denn wenn Du auf die Übertretungen acht haben
wolltest, Herr, wer sollte bestehen? Ich bin gleich einem Abgrund der
Sünden, und bin ich nicht würdig noch wert ob der Menge meiner Sünden,
zur himmlischen Höhe emporzuschauen. Mit welcher Sünde habe ich mich
nicht befleckt? Vor welcher bösen Tat habe ich mich bewahrt? Jede Sünde
habe ich verübt, und alle Unreinheit legte ich in meine Seele. Völlig
unwürdig bin ich vor Dir und den Menschen geworden, mein Gott. Wer aber
wird mich wieder aufrichten, mich, den in so viele und unermeßliche
Sünden Gefallenen? Herr, mein Gott, zu Dir wende ich meine Zuversicht,
Du allein bist die Hoffnung meiner Rettung, denn nur durch Deine Huld
kann die Menge meiner Missetaten überwunden werden. Du allein bist mein
Erretter. In Deinem Erbarmen und Deiner Gnade siehe nach, erlaß mir und
vergib alles, was ich gegen Dich gesündigt habe. Meine Seele ist
erfüllt vom Bösen, und ich habe keine Hoffnung auf das Heil. Erbarme
Dich meiner, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit, und vergelte
mir nicht nach meinen Werken. Richte mich nicht nach meinen Taten,
sondern bekehre, errette und erlöse meine Seele von allen in ihr
wachsenden Bosheiten und argen Gedanken. Rette mich durch Dein
Erbarmen, daß, so groß auch die Menge meiner Sünden erwiesen werde,
größer und alles überwindend sich Deine Gnade zeige, damit ich Dich
rühme und preise allezeit und an allen Tagen meines Lebens. Denn Du
bist der Gott der Bußfertigen und der Heiland der Sünder, und Dir
senden wir die Lobpreisung empor, samt Deinem anfanglosen Vater und
Deinem allheiligen, guten und lebendigschaffenden Geiste,
jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
5. Gebet
(des hl. Johannes von Damaskus)
Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, Du allein hast die Macht,
den Menschen die Sünden zu vergeben. Du bist der Gütige und der
Huldvolle, verzeih mir all meine bewußt oder unbewußt begangenen
Sünden. Mache mich würdig, ungerichtet an Deinem göttlichen,
herrlichen, heiligsten und lebendigmachenden Sakrament teilzunehmen;
nicht zur Bürde, nicht zur Qual; auch nicht zur Vermehrung der Sünden,
sondern vielmehr zur Reinigung und Heiligung und zur festen Bindung an
das zukünftige Leben und Reich, zum Schutz, zur Hilfe und zur Abwehr
gegen alle Feinde und zur Tilgung meiner vielen Sünden. Denn Du bist
der Gott der Gnade, der Erbarmungen und der Menschenliebe, und Dir
senden wir die Lobpreisung empor, samt dem Vater und dem Heiligen
Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
6. Gebet
(des hl. Basilius des Großen)
Ich weiß, o Herr, daß ich unwürdig an Deinem heiligen Leib und Deinem
ehrwürdigen Blut teilnehme, daß ich schuldig bin, und mir zum Gericht
esse und trinke, da ich nicht das Geheimnis Deines Leibes und Blutes zu
verstehen vermag, Christus, mein Gott. Voll Vertrauen aber nahe ich
mich Dir, der Du sagtest: Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut,
der bleibt in mir und ich in ihm. Erbarme Dich meiner, o Herr, und laß
mich Sünder nicht zuschanden werden, sondern sei mir gnädig in Deiner
Barmherzigkeit. Dieses Allheilige gereiche mir zur Genesung, zur
Reinigung, zur Erleuchtung, zur Bewahrung, zum Heil und zur Heiligung
der Seele und des Leibes, zur Vertreibung aller falschen Hoffnungen,
aller bösen Taten und der teuflischen, in meinen Gliedern wirkenden
Kräfte, zur Zuversicht und zur Liebe zu Dir, zur Besserung meines
Lebens, zur Kräftigung, zum Wachstum der Tugenden und der
Vollkommenheit, zur Erfüllung Deiner Gebote, zur Gemeinschaft des
Heiligen Geistes, zum Geleit auf dem Wege in das ewige Leben, zur Dir
wohlgefälligen Verantwortung vor Deinem furchtbaren Richterstuhle,
nicht aber zum Gericht oder zur Verdammnis. Amen.
7. Gebet (des hl. Symeon, des neuen Theologen)
Nimm mein Gebet an, o Christe, das von befleckten Lippen, aus unreinem
Herzen und sündiger Seele und von unsauberer Zunge kommt. Weise nicht
meine Worte, meine Art und Dreistigkeit zurück, mit der ich mich Dir
nahe, sondern verleih mir den Mut zu sprechen, was ich sagen muß, mein
Heiland. Lehre mich zu sprechen und zu handeln. Ich sündigte mehr denn
jenes Weib, welches unkeusch lebte. Da sie erfuhr, wo Du weiltest,
kaufte sie Salböl und eilte mit Kühnheit zu Dir, Deine Füße zu salben,
Christus, mein Herr und mein Gott. Sie nahte sich Dir mit großer
Herzlichkeit, und Du hast sie nicht zurückgewiesen, Wort Gottes.
Verachte mich nicht, sondern biete auch mir Deine Füße, daß ich sie
erfasse und küsse und mit dem Strom meiner Tränen salbe, wie mit
köstlichem Balsam. Wasche mich mit meinen Tränen und reinige mich durch
diese. Vergib mir meine Missetaten und schenke mir Verzeihung. Du
kennst die Fülle meiner Sünden, die Narben und Wunden siehst Du, aber
auch meinen Glauben, Du blickst herab auf meine Mühen, und mein Seufzen
bleibt Dir nicht verborgen, auch nicht der kleinste Teil meiner Tränen,
mein Gott, Schöpfer und Heiland. Deine Augen sehen alles, auch das, was
ich noch nicht getan, denn in Deinem Buche ist alles geschrieben, auch
das noch nicht Vollbrachte. Schau herab auf meine Demut, auf mein
Mühen, und vergib mir all meine Sünden, denn Du bist der Herr des Alls,
auf daß ich mit reinem Herzen und zerknirschter Seele an Deinen
Geheimnissen teilnehme, durch welche ein jeder belebt und vergöttlicht
wird, der Deinen Leib ißt und Dein Blut reines Herzens trinkt. Du
selbst sprachst, mein Herr: Ein jeder, der mein Fleisch ißt und der
mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wahr ist das Wort
meines Herrn und Gottes zu jeder Zeit, denn wer die Gnadengaben
empfangt, die göttlich sind und vergöttlichen, der ist nicht allein,
sondern mit Dir, mein Christus, der dreifachen Sonne Licht, die alle
Welt erleuchtet. Damit ich nun nicht mehr allein bleibe und fern von
Dir, Lebenspender, mein Atem, mein Leben, meine Lust, Du Erlösung der
Welt, bin ich gekommen mit meinen Tränen, die Du siehst, und mit
zerknirschtem Herzen. Zu Dir flehe ich um Erlösung von all meiner
Schuld. Laß mich ungerichtet an Deinem lebenspendenden, heiligen und
makellosen Sakrament teilnehmen. Bleibe bei mir Unseligem, wie Du
versprachst, daß mich der Trugvolle nicht fern Deiner Gnade finde und
mich listig fortführe von Deinem beseligenden Wort. Vor Dir falle ich
nieder und rufe voll Inbrunst Dir zu: Den Verlorenen nahmst Du auf und
auch das sich Dir nahende Weib, das einst in der Sünde gelebt. So nimm
auch mich an, der ich unzüchtig gelebt und mein Leben befleckt habe.
Dir nahe ich mit zerknirschter Seele, mein Erlöser. Ich weiß, daß
niemand außer mir so vor Dir gesündigt hat, und daß keiner solche Taten
vollbrachte, wie ich sie getan. Doch vertraue ich, daß die Menge meiner
Missetaten und die Fülle meiner Übertretungen nicht größer sind als die
Langmut und die unendliche Menschenliebe meines Gottes. Ich glaube, daß
durch Deine mitleidvolle Gnade alle erleuchtet und des Lichtes
teilhaftig werden, die wahre Reue fühlen und daß Du sie Deiner Gottheit
einst. Ja, daß Du mit ihnen oft wie mit Deinen Vertrauten sprichst, so
sehr es auch den Engeln und dem menschlichen Sinnen unfaßbar ist.
Dieses verleiht mir den Mut und erhebt mich, mein Christus. Ich
vertraue auf die Fülle Deiner Wohltaten und nehme so voll Freude und
Furcht an dem Feuer teil, da ich dem trockenen Grase gleiche.
Unbegreifliches Wunder! Ich verbrenne nicht, nein, auf unsagbare Weise
werde ich durch Tau genetzt, gleich dem Dornbusch einst, der da brannte
und doch nicht verbrannte. Dankbaren Herzens und mit meinem ganzen
dankbaren Sein der Seele und des Leibes falle ich vor Dir nieder,
preise und rühme Dich, mein Gott, denn Du bist hochgelobt, jetzt und in
Ewigkeit. Amen.
8. Gebet
(des hl. Johannes Chrysostomus)
O Gott, siehe nach, verzeih und vergib mir meine Übertretungen, durch
welche ich gegen Dich sündigte, mag ich sie im Wort oder im Tun, in
Gedanken, willentlich oder ohne Willen, bewußt oder unbewußt begangen
haben. Gütiger und Menschenliebender, vergib mir all meine Sünden.
Würdige mich um der Fürbitten Deiner allerreinsten Mutter, Deiner
geistigen Engel, der heiligen Mächte und aller Heiligen willen, die Dir
von Ewigkeit her Wohlgefallen haben, ungerichtet Deinen hochheiligen
und allerreinsten Leib und Dein kostbares Blut zu empfangen zur Heilung
der Seele und des Leibes und zur Reinigung meiner arglistigen Gedanken,
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle
Ewigkeit. Amen.
9. Gebet
(des hl. Johannes Chrysostomus)
Gebieter und Herr, ich bin nicht würdig, daß Du unter das Dach meiner
Seele einkehrtest, Huldvoller, da Du aber dennoch in mir leben willst,
so wage ich es, vor Dich zu treten: Du gebietest es, und ich öffne die
Pforten, die Du geschaffen, daß Du eingehest, mein verfinstertes Gemüt
zu erhellen. Ich glaube, Du wirst es tun, denn als weinend die Buhlerin
zu Dir kam, hast Du sie nicht verstoßen, und den bußfertigen Zöllner
wiesest Du nicht zurück, wie auch den Räuber, welcher Dein Reich
erkannte und den Verfolger, da er Dir die Buße darbrachte. Alle hast Du
angenommen und errettet. Alle, die Buße darbrachten und zu Dir eilten,
nahmst Du auf in die Schar Deiner Freunde, denn einzig Du bist
hochgelobt allezeit, jetzt und immerdar und in der endlosen Ewigkeit.
Amen.
10. Gebet (des hl. Johannes Chrysostomus)
Herr Jesus Christus, mein Gott, verzeih, tilge und vergib mir, Deinem
sündigen Knecht, alle meine Verfehlungen, Vergehungen und
Übertretungen, durch welche ich mich von meiner Jugend an bis zum
heutigen Tage, ja bis zur jetzigen Stunde gegen Dich verging, sei es
bewußt oder unbewußt, in Wort oder Tat, im Gemüt oder in Gedanken, im
Vorhaben und in all meinen Sinnen geschehen, um der Fürbitten willen
Deiner allreinen und allzeit jungfräulichen Mutter Maria, die Dich ohne
Samen gebar, meine einzig untrügliche Hoffnung, Hilfe und Rettung.
Würdige mich ungerichtet teilzunehmen an Deinen allreinen,
unsterblichen und lebendigmachenden, furchtbaren Geheimnissen zur
Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben, zur Heiligung und
Erleuchtung, Stärkung und Genesung, zur Gesundheit der Seele und des
Leibes, zur Überwindung und völligen Vernichtung meiner arglistigen
Gedanken und Vorsätze, aller nächtlichen Trugbilder der finsteren und
bösen Geister, denn Dein ist das Reich und die Kraft und die
Herrlichkeit und die Ehre und die Anbetung, samt dem Vater und dem
Heiligen Geiste,
jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
11. Gebet (des hl. Johannes von Damaskus)
Vor den Toren Deines heiligen Tempels stehe ich, dennoch lasse ich
nicht ab, Böses zu sinnen. Mein Heiland und Gott, einst rechtfertigtest
Du den Zöllner und warst gnädig dem kanaanäischen Weibe, dem Räuber
öffnetest Du die Tore zum Paradies, öffne auch mir den Schoß Deiner
Menschenliebe: Nimm mich an, der ich mich Dir nahe und Dich berühre,
wie jene Sünderin und wie das blutflüssige Weib. Diese berührte nur
Dein Gewand, und sogleich ward sie geheilt. Jene umfing Deine heiligen
Füße, und empfing so die Vergebung ihrer Sünden. Ich Sünder aber wage,
Deinen ganzen Leib aufzunehmen. 0, daß ich nicht verbrenne! Nimm mich
an, wie Du jene angenommen hast, und erleuchte meine geistigen Sinne
und verbrenne meine Sündenschuld um der Fürbitten willen derjenigen,
die Dich ohne Samen geboren hat und aller himmlischen Machte, denn Du
bist gelobt in alle Ewigkeit. Amen.
12. Gebet (des hl. Johannes Chrysostomus)
Ich glaube, Herr, und bekenne, daß Du wahrhaftig bist Christus, der
Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu
erlösen, von welchen ich der erste bin. Auch glaube ich, daß dieses
Dein allerreinster Leib selbst ist, und daß dieses Dein kostbares Blut
selbst ist. Deshalb bitte ich Dich: Erbarme Dich meiner und vergib mir
meine Übertretungen, die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Wort
oder Tat, bewußt oder unbewußt begangen habe, und würdige mich, ohne
Verdammnis teilzunehmen an Deinem allerreinsten Sakrament zur Vergebung
der Sünden und zum ewigen Leben. Amen.
Wenn du nun hinzutrittst, das heilige Sakrament zu empfangen, so sprich
die Bitten des hl. Symeon Mataphrastos leise und voll Andacht:
Siehe, zur göttlichen
Kommunion trete ich heran,
Schöpfer, versenge mich nicht bei der Teilnahme!
Denn Du bist Feuer, das die Unwürdigen verbrennt.
Vielmehr von aller Befleckung reinige mich!
Anschließend:
Als Teilnehmer an Deinem geheimnisvollen Abendmahl nimm mich heute auf,
o Sohn Gottes, Deinen Feinden will ich das Geheimnis nicht verraten,
Dir auch nicht geben einen Kuß wie Judas, sondern Dich bekennen wie
jener Räuber: Gedenke meiner in Deinem Reiche.
Danach sprechen wir leise:
Erschaudere, Mensch, da du das vergöttlichende
Blut erblickst, denn es ist ein Feuer, das die Unwürdigen versengt.
Der Gottesleib vergöttlicht und ernährt mich:
Den Geist vergöttlicht er, und wunderbar ernährt
er den Sinn.
Nun folgen die Troparien:
In Deiner Liebe, o Christe, hast Du mich mit Wonne erfüllt und völlig
neugeschaffen durch Deine göttliche Zuneigung. Verbrenne mit Deinem
göttlichen und unkörperlichen Feuer alle meine Sünden und erfülle mich
ganz mit der Wonne zu Dir, daß ich, Gütiger, jauchzend Deine zweifache
Ankunft preise.
Wie soll ich Unwürdiger in den Glanz Deines Heiligtums eintreten? Wage
ich es, in das Brautgemach zu treten, so wird mich mein Gewand
verklagen, denn es ist fürwahr kein hochzeitliches, und so werden mich
die Engel binden und hinausstoßen. Herr, reinige alle Befleckung meiner
Seele und erlöse mich, Menschenliebender.
Anschließend
sprechen wir das Gebet:
Menschenliebender Gebieter, Herr Jesus
Christus, mein Gott, laß mir dieses Heilige nicht zum Gericht werden,
gleich dem Unwürdigen, sondern laß es mir zur Reinigung und Heiligung
der Seele und des Leibes werden, zur festen Zusage des künftigen Lebens
und Reiches. Das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und auf
den Herrn die Hoffnung meines Heiles setze.
Und
nochmals beten wir:
Als Teilnehmer an Deinem geheimnisvollen
Abendmahl nimm mich heute auf, o Sohn Gottes. Deinen Feinden will ich
das Geheimnis nicht verraten, Dir auch nicht geben einen Kuß wie Judas,
sondern Dich bekennen wie jener Räuber: Gedenke meiner in Deinem Reiche.
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