Sf. Arhaghel Mihail
Rumänisch Orthodoxe Kirchengemeinde "Die Heiligen Erzengel Michael und Gabriel"
Parohia Ortodoxă Română "Sfinţii Arhangheli Mihail şi Gavriil" Berlin
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Die göttliche Liturgie der Vorgeweihten Gaben

Quelle: Russische Orthodoxe Kirchengemeinde des heiligen Erzengels Michael zu Göttingen
http://www.orthodoxia.de/Liturgie.htm


Die göttliche Liturgie der Vorgeweihten Gaben


Die Göttliche Liturgie der Vorgeweihten Gaben wird an jedem Mittwoch und Freitag der Großen Fastenzeit, außerdem am Donnerstag der 5. Fastenwoche (Gedenken an die Hl. Maria von Ägypten), an den ersten drei Tagen der hl. Karwoche, am 24. Februar (Erhebung des Hauptes des heiligen Täufers Johannes) und am 9. März (Gedächtnis der heiligen Vierzig Märtyrer zu Sebaste) gefeiert. Sie kann auch an jedem in die Große Fastenzeit fallenden Feiertag oder Vorfeiertag, so auch zum Patrozinium, so dieses Fest in die Große Fastenseit fällt, zelebriert werden. Sie wird nicht an Sonnabenden oder Sonntagen, sowie zum Hochfest MARIAE VERKÜNDIGUNG gesungen.

Bei der am Sonntag zuvor gefeierten Liturgie, in welcher die für diese Liturgie bestimmten Gaben konsekriert werden, braucht man in der Prothesis eine größere Anzahl von Prosphoren als gewöhnlich, weil für jede Liturgie eine besondere Prosphora vorhanden sein muß, aus welcher das Lamm genommen wird. Nach der Zubereitung des Lammes für die gewöhnliche Liturgie verfährt der Priester mit der zweiten (dritten, und nach Bedürfnis etwa folgenden) Prosphora genau wie mit der ersten, und zwar bekreuzigt er dreimal das Siegel der Prosphora mit der heiligen Lanze und sagt jedesmal:
Zum Gedächtnis unseres Herrn und Gottes und Heilandes Jesu Christi. Wie ein Lamm ... bis: Einer der Krieger ...

Nach der Schlachtung und Durchbohrung des Lammes aus der letzten Prosphora gießt der Priester Wein und Wasser in den heiligen Kelch und macht alles wie gewöhnlich.
Nach Anrufung des Heiligen Geistes spricht der Priester über alle Brote wie über eines:
Und mache dieses Brot (nicht „diese Brote"), weil Christus Einer ist.
Bei den Worten:
das Heilige den Heiligen, erhebt sie der Priester alle zusammen. Nach Zerteilung des für dieselbe Liturgie bestimmten Lammes legt der Priester das Teilchen IC in den Kelch und gießt in diesen
die Wärme.

Darauf ergreift er mit der rechten Hand den Kommunionlöffel, mit der linken Hand das für die Göttliche Liturgie der Vorgeweihten Gaben bestimmte Lamm, hält dieses über den hl. Kelch und tränkt es mit dem hl. Blute, indem er es mit dem in das heilige Blut getauchten Löffel in Kreuzesform berührt. Nunmehr wird das so bereitete Lamm in dem Tabernakel verwahrt. In der gleichen Weise verfährt der Priester mit allen weiteren bereiteten Gaben.
Anschließend kommuniziert der Priester und vollendet den Gottesdienst in der vorgeschriebenen Weise.

Die Vorbereitung der Liturgen

Am  Ende der Neunten Stunde, nach dem Gebet des hl. Ephrem des Syrers, machen Priester und Diakon Verbeugungen vor der Christusikone auf der Ikonostase, küssen sie und sprechen:
Vor deinem allreinen Bilde fallen wir nieder, o Gütiger, und bitten um die Vergebung unserer Sünden, Christus, o Gott, denn freiwillig geruhtest du, dich auf das Kreuz zu erheben, um aus der Knechtschaft des Widersachers zu erlösen, die du erschaffen hast. Deshalb rufen wir dankbar zu dir: Mit Freude hast du das All erfüllt, unser Heiland, der du kamst, zu erlösen die Welt.

Dann treten sie vor die Gottesmutterikone, verbeugen sich vor ihr, küssen sie und sprechen:
Du bist die Quelle des Erbarmens. Würdige uns deines Mitleids, Gottesgebärerin. Blick herab auf das Volk, das gesündigt hat, und offenbare wie immer deine Macht. Auf dich hoffend rufen wir das 'Gegrüßet seist du' dir zu, wie einst der Erste der Unkörperlichen.

Beide Treten ein in den Altarraum und bekleidet sich mit den liturgischen Gewändern. Der Priester bezeichnet dieselben mit dem Zeichen des Kreuzes und spricht jeweils: Lasset uns beten zum Herrn: Herr, erbarme dich,  nicht aber die sonst gewohnten Gebete. Danach waschen sie schweigend die Hände.

Am Ende der Typika, nach der Entlassung, werden die königlichen Türen geschlossen. Der Priester und der Diakon verbeugen sich dreimal vor dem Altartisch und beten leise: Gott, reinige mich Sünder.

 

Liturgie der Vorgeweihten Gaben

Der Priester küßt das Evangelium und den Altartisch, der Diakon nur den Altartisch. Nachdem der Diakon den Segen vom Priester erbeten hat, geht er durch die nördliche Tür hinaus, stellt sich vor die königlichen Türen, verbeugt sich dreimal und spricht:
Segne, Gebieter.
Der Priester macht mit dem senkrecht gehaltenen heiligen Evangelienbuch das Zeichen des Kreuzes über das Antiminsion und ruft:
Gesegnet sei das Reich des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.

Darauf der Lektor: Amen. Kommt, lasset uns anbeten vor Gott, unserem König.
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus,  unserem König und Gott.
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem König und Gott.

Und er liest den 103. Psalm:
Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist Du! Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. Du hüllst Dich in Licht wie in ein Kleid, Du spannst den Himmel aus wie ein Zelt. Du verankerst die Balken Deiner Wohnung im Wasser. Du nimmst Dir die Wolken zum Wagen, Du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes. Du machst Dir die Winde zu Boten und lodernde Flammen zu Deinen Dienern. Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken. Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, die Wasser standen über den Bergen. Sie wichen vor Deinem Drohen zurück, sie flohen vor der Stimme Deines Donners. Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler an den Ort, den Du für sie bestimmt hast. Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, die dürfen sie nicht überschreiten; nie wieder sollen sie die Erde bedecken. Du läßt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, sie eilen zwischen den Bergen dahin. Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die Wildesel stillen ihren Durst daraus. An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. Du tränkst die Berge aus Deinen Kammern, aus Deinen Wolken wird die Erde satt. Du läßt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut; damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das Menschenherz stärkt. Die Bäume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die Er gepflanzt hat. In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, auf den Zypressen nistet der Storch. Die hohen Berge gehören dem Steinbock, dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht. Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, die Sonne weiß, wann sie untergeht. Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung. Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim und lagern sich in ihren Verstecken. Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, an seine Arbeit bis zum Abend. Herr, wie zahlreich sind Deine Werke! Mit Weisheit hast Du sie alle gemacht, die Erde ist voll von Deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, so groß und weit, darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere. Dort ziehen die Schiffe dahin, auch der Leviatan, den Du geformt hast, um mit ihm zu spielen. Sie alle warten auf Dich, daß Du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit. Gibst Du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest Du Deine Hand, werden sie satt an Gutem. Verbirgst Du Dein Gesicht, sind sie verstört; nimmst Du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest Du Deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und Du erneuerst das Antlitz der Erde. Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue Sich Seiner Werke. Er blickt auf die Erde, und sie erbebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solange ich da bin. Möge Ihm mein Dichten gefallen! Ich will mich freuen am Herrn. Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden, und es sollen keine Frevler mehr dasein. Lobe den Herrn, meine Seele! Die Sonne weiß, wann sie untergeht. Du sendest Finsternis, und es wird Nacht. Herr, wie zahlreich sind Deine Werke. In Weisheit hast Du sie alle gemacht.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen. Halleluja, halleluja, halleluja, Ehre sei Dir, o Gott.
(dreimal)

Während dieser Lesung spricht der Priester unbedeckten Hauptes vor den königlichen Türen die Leuchtengebete. Er beginnt mit dem 4. Gebet, da die Gebete 1 - 3 zu den Ektenien gesprochen werden.

4. Gebet

O du durch nie verstummende Loblieder und unaufhörliche Gesänge von den heiligen Mächten Hochverherrlichter, erfülle unsere Lippen mit deinem Lobe, zu preisen deinen heiligen Namen. Laß uns teilhaben und Erben sein mit allen, die dich in Wahrheit fürchten und deine Gebote bewahren, um der Fürbitten willen der heiligen Gottesgebärerin und aller Heiligen, denn dir gebühret alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen.

5. Gebet

Herr, o Herr, alles hältst du in deiner allreinen Hand. Du bist langmütig gegen alle und dich reuet unsere Missetat. Gedenke stets deiner Erbarmungen und deiner Barmherzigkeit. Suche uns heim in deiner Güte. Durch deine Gnade laß uns auch in der noch nahenden Zeit des Tages der vielfältigen List des Bösen entgehen, und bewahre unser Leben ohne Tadel durch die Gnade deines allheiligen Geistes – um der Barmherzigkeit und Menschenliebe deines einziggezeugten Sohnes willen, mit dem du gelobt bist samt deinem allheiligen, guten und lebendigmachenden Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen.

6. Gebet

O Gott, du bist groß und wunderbar. In unaussprechlicher Güte waltest du in göttlicher Vorsehung über allem. Du schenktest uns irdische Güter. Du verkündetest uns das gelobte Reich und bereitest schon jetzt durch die verliehenen Güter den Weg, jedem Übel zu entgehen. Gib, daß wir auch die übrige Zeit ohne Sünde vollenden mögen vor dem Angesichte deiner heiligen Herrlichkeit. Dir wollen wir lobsingen, unserem allein guten und menschenliebenden Gott, denn du bist unser Gott, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen.

7. Gebet

O Gott, Großer und Allerhöchster. Du allein bist unsterblich und wohnest im unnahbaren Lichte. In Weisheit hast du die ganze Schöpfung vollbracht und das Licht von der Finsternis geschieden. Die Sonne hast du zur Herrschaft über den Tag gesetzt, den Mond aber und die Sterne zur Herrschaft über die Nacht. Uns Sünder würdigtest du, auch in der gegenwärtigen Stunde mit unserem Bekenntnis vor dein Angesicht zu treten und dir die abendlichen Anbetung darzuhringen. Menschenliebender Gott, laß unser Gebet vor dich kommen wie Weihrauch – und nimm es an gleich duftendem Wohlgeruch. Laß diesen Abend und die nahende Nacht friedlich sein. Bekleide uns mit dem Gewande des Lichtes. Bewahre uns vor dem nächtlichen Grauen und vor jedem Ungemach, welches im Finsteren schleicht. Verleih uns den Schlaf, den du zur Erholung von allen Mühen uns schenktest, frei von allen teuflischen Vorstellungen. Ja, Gebieter, Spender alles Guten, gib, daß wir auf unseren Schlafstätten Reue fühlen, auch in der Nacht deines heiligen Namens gedenken und erleuchtet werden durch das Befolgen deiner Gebote. Gib, daß wir mit Freude in unseren Seelen zur Lobpreisung deiner Huld uns erheben, Gebete und Flehen deiner Barmherzigkeit darzubringen für unsere eigenen Sünden und für all dein Volk, welches du um der Fürbitten willen der heiligen Gottesgebärerin heimsuchen mögest in deiner Barmherzigkeit, denn ein guter und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen.

Gegen Ende des Psalmes 103 tritt der Diakon durch die nördliche Tür aus dem Altarraum heraus. Priester und Diakon verbeugen sich vor den königlichen Türen und gegeneinander. Der Priester
geht durch die südliche Tür in den Altarraum hinein.

Diakon:  In Frieden lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden von oben und um das Heil unserer Seelen, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden der ganzen Welt, um den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und um die Einigung aller lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für dieses heilige Gotteshaus und für jene, die es mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht besuchen, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für unseren Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen (Name), und für unseren Hochwürdigsten Erz/Bischof (Name), für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, für den gesamten Klerus und für das Volk, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für unser gottbehütetes Land und für jene, die es regieren und schützen lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für diese Stadt, für jede Stadt und jedes Land und für die Gläubigen, die darin leben, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um Wohlbeschaffenheit der Luft, um reiches Gedeihen der Früchte der Erde und um friedliche Zeiten lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für die Reisenden zu Wasser, zu Lande und in der Luft, für die Kranken und die Leidenden, für die Gefangenen und um ihr Heil, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß wir befreit werden von aller Trübsal, von Zorn, Not und Bedrängnis lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Priester: Denn dir gebührt alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Der Lektor liest die 1. Antiphon (= den 1. Abschnitt des 18. Kathismas, Psalmen 119-123):

Psalm 119
Ich rief zum Herrn in meiner Not, und er hat mich erhört. Herr, rette mein Leben vor Lügnern, rette es vor falschen Zungen! Was soll er dir tun, was alles dir antun, du falsche Zunge? Scharfe Pfeile von Kriegerhand und glühende Ginsterkohlen dazu! Weh mir, daß ich als Fremder in Meschech bin und bei den Zelten von Kedar wohnen muss. Ich muß schon allzu lange wohnen bei Leuten, die den Frieden hassen. Ich verhalte mich friedlich; doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.

Psalm 120
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er läßt deinen Fuß nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht. Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten: er steht dir zur Seite. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht. Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte dein Leben. Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.

Psalm 121
Ich freute mich, als man mir sagte: ,Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.' Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt. Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, wie es Israel geboten ist, den Namen des Herrn zu preisen. Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, die Throne des Hauses David. Erbittet für Jerusalem Frieden! Wer dich liebt, sei in dir geborgen! Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit! Wegen meiner Brüder und Freunde will ich sagen: In dir sei Friede! Wegen des Hauses der Herrn, unseres Gottes, will ich dir Glück erflehen.

Psalm 122
Ich erhebe meine Augen zu dir, der du hoch im Himmel thronst. Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Mägde auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er uns gnädig ist. Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig, denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter, übersatt ist unsere Seele von ihrem Spott, von der Verachtung der Stolzen.

Psalm 123
Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt - so soll Israel sagen -, hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, als sich gegen uns Menschen erhoben, dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. Dann hätten die Wasser uns weggespült, hätte sich über uns ein Wildbach ergossen. Dann hatten sich über uns die Wasser ergossen, die wilden und wogenden Wasser. Gelobt sei der Herr, der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ. Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen, das Netz ist zerrissen, und wir sind frei. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen. Halleluja, halleluja, halleluja, Ehre sei Dir, o Gott.
(dreimal)
 

Während die 1. Antiphon gelesen wird, stellt der Priester das hl. Evangeliar hinter das Antiminsion und entfaltet das letztere. Priester und Diakon verneigen sich bis auf die Erde. Danach entnimmt der Priester mit der Lanze und dem Kommuniolöffel ein hl. LAMM aus dem Tabernakel und legt es mit großer Andacht auf den Diskos mit dem Siegel nach oben.   Danach stellt der Priester den Diskos auf das Antiminsion, und der Diakon stellt eine brennende Kerze davor. Beide  verneigen sich wiederum vor den heiligen Gaben bis zur Erde. Hiernach folgt das Gebet zur 1. Antiphon und eine kleine Ektenie.


Diakon: Wieder und wieder in Frieden lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise das Gebet zur 1. Antiphon:

Herr, du bist barmherzig und gnädig, langmütig und von großer Güte. Erhöre unser Gebet und vernimm die Stimme unseres Flehens. Erweise an uns ein Zeichen deiner Gnade, Führe uns auf deinen Weg, auf daß wir wandeln in deiner Wahrheit. Erfreue unsere Herzen, auf daß wir fürchten deinen allheiligen Namen, denn groß bist du, und du vollbringst Wunder. Du allein bist Gott, und keiner ist dir gleich unter den Göttern, Herr, mächtig bist du in deiner Barmherzigkeit und gütig in deiner Kraft, zu helfen, zu trösten und zu erretten alle, die auf deinen allheiligen Namen hoffen.

Der Gebetsschluß wird laut gesungen: Denn dein ist die Macht, und dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Der Lektor liest die 2. Antiphon (= den 2. Abschnitt des 18. Kathismas, Psalmen 124-128)

Psalm 124
Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, der niemals wankt, der ewig bleibt. Wie Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig. Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift. Herr, tu Gutes den Guten, den Menschen mit redlichem Herzen! Doch wer auf krumme Wege abbiegt, den jage, Herr, samt den Frevlern davon! Frieden über Israel!

Psalm 125
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den ändern Völkern: ,Der Herr hat an ihnen Großes getan.' Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir alle fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.

Psalm 126
Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Frucht des Leibes ist sein Geschenk. Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, so sind Söhne aus den Jahren der Jugend. Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.

Psalm 127
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt, und der auf seinen Wegen geht! Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; wohl dir, es wird dir gut ergehn. Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau, drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder rings um deinen Tisch. So wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet und ehrt. Es segne dich der Herr vom Zion her. Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen und die Kinder deiner Kinder sehen. Frieden über Israel!

Psalm 128
Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, - so soll Israel sagen -, sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, doch sie konnten mich nicht bezwingen. Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, ihre langen Furchen gezogen. Doch der Herr ist gerecht, er hat die Stricke der Frevler zerhauen. Beschämt sollen alle weichen, alle, die Zion hassen. Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, das verdorrt, noch bevor man es ausreißt. Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, kein Garbenbinder den Arm. Keiner, der vorübergeht, wird sagen: Der Segen des Herrn sei mit euch! - Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen. Halleluja, halleluja, halleluja, Ehre sei Dir, o Gott. (dreimal)

Während der Lektor die 2. Antiphon betet, beweihräuchert der Priester die hl. Gaben auf dem Altar durch dreimaliges Umschreiten zusammen mit dem Diakon, der diesen Umgang mit einer Kerze gegengleich vollzieht.

Hiernach spricht der Diakon eine kleine Ektenie:

Diakon: Wieder und wieder in Frieden lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise das Gebet zur 2. Antiphon:

Herr, in deinem Zorne klage mich nicht an, und in deinem Grimme strafe mich nicht, sondern tue an uns nach deiner Barmherzigkeit. Du bist der Arzt, der unsere Seelen heilt. Geleite uns in den Hafen deines Willens. Erleuchte die Augen unserer Herzen zum Erkennen deiner Wahrheit, und verleihe uns, die kommenden Stunden dieses Tages friedvoll und ohne Sünde zu verleben, wie auch die ganze Zeit unseres Lebens, um der Fürbitten willen der heiligen Gottesgebärerin und aller Heiligen.

Der Gebetsschluß wird laut gesungen: Denn ein gütiger und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Der Lektor liest die 3. Antiphon (= den 3. Abschnitt des 18. Kathismas, Psalmen 129-133)

Psalm 129
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes Flehen! Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient. Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte voll Vertrauen auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen soll Israel harren auf den Herrn! Denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle. Ja, er wird Israel erlösen von all seinen Sünden.

Psalm 130
Herr, mein Herz ist nicht stolz, nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen, die mir zu wunderbar und zu hoch sind. Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir. Israel, harre auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit.

Psalm 131
O Herr, denk an David, denk an all seine Mühen, wie er dem Herrn geschworen, dem starken Gott Jakobs gelobt hat: ,Nicht will ich mein Zelt betreten noch mich zur Ruhe betten, nicht Schlaf den Augen gönnen noch Schlummer den Lidern, bis ich eine Stätte finde für den Herrn, eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.' Wir hörten von seiner Lade in Efrata, fanden sie im Gefilde von Jäar. ,Laßt uns hingehen zu seiner Wohnung und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!' ,Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, du und deine machtvolle Lade!' Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, und deine Frommen sollen jubeln. ,Weil David dein Knecht ist, weise deinen Gesalbten nicht ab!' Der Herr hat David geschworen, einen Eid, den er niemals brechen wird: ,Einen Sproß aus deinem Geschlecht will ich setzen auf deinen Thron. Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, mein Zeugnis, das ich sie lehre, dann sollen auch ihre Söhne auf deinem Thron sitzen für immer.' Denn der Herr hat den Zion erwählt, ihn zu seinem Wohnsitz erkoren: ,Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren. Zions Nahrung will ich reichlich segnen, mit Brot seine Armen sättigen. Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, seine Frommen sollen jauchzen und jubeln. Dort lasse ich Davids Macht erstarken und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.Ich bedecke seine Feinde mit Schande; doch auf ihm erglänzt seine Krone.'

Psalm 132
Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen. Das ist wie köstliches Salböl, das vom Kopf hinabfliesst in den Bart, auf Aarons Bart, das auf sein Gewand hinabfliesst. Das ist wie der Tau des Hermon, der auf den Berg Zion niederfällt. Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.

Psalm 133
Wohlan, nun preiset den Herrn, all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Hause des Herrn zu nächtlicher Stunde. Erhebt eure Hände zum Heiligtum und preiset den Herrn! Es segne dich der Herr vom Zion her, der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen. Halleluja, halleluja, halleluja, Ehre sei Dir, o Gott.
(dreimal)
 

Während der 3. Antiphon verneigen sich Priester und Diakon  erneut vor den heiligen Gaben bis zur Erde. Mit größter Ehrfurcht hebt der Priester den Diskos auf sein Haupt und schreitet an der Ostseite des hl. Altares vorbei zur Prothesis. Der Diakon geht ihm voran, hält eine brennende Kerze in der Hand, schaut auf das hl. Lamm und weihräuchert fortwährend. Alle in der Kirche anwesende Menschen verneigen sich dabei bis zur Erde.

Nach der Übertragung der hl. Gaben auf den Rüsttisch wird schweigend Wein und Wasser in den hl. Kelch gefügt, der Kelch wird mit einem kleinen Velum bedeckt. Nun bedeckt der Priester das hl. Lamm in gewohnter Weise mit Asteriskos und Velum. Dann beweihräuchert er das Große Velum und legt es über Kelch und Patene. Bei der Bedeckung mit den drei Velen spricht er jeweils: Lasset uns beten zum Herrn: Herr, erbarme dich,  nicht aber die sonst üblichen Gebete.

Danach stellt der Priester eine Kerze vor den heiligen Gaben und beweihräuchert die Prothesis. Zum Abschluß spricht der Priester: Um der Fürbitten willen unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser Gott, erbarme dich unser, und macht eine Verneigung, geht zum Altar zurück, faltet das Antiminsion zusammen und legt das Evangeliar wieder darauf.

Nach Abschluß der 3. Antiphon folgt eine kleine Ektenie:

Diakon: Wieder und wieder in Frieden lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise das Gebet zur 3. Antiphon:

Herr, unser Gott, gedenke unser, deiner sündigen Diener, da wir deinen heiligen und angebeteten Namen anrufen: Laß uns nicht zuschanden werden in der Zuversicht auf deine Gnade. Schenke uns, o Herr, alles zu unserem Heil Erbetene, und würdige uns, dich aus ganzem Herzen zu lieben und zu fürchten und in allem deinen heiligen Willen zu tun.

Der Gebetsschluß wird laut gesungen: Denn du bist unser Gott, der Gott des Erbarmens, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Während der Chor: HERR, ICH RUFE ZU DIR singt, weihräuchert der Diakon nach der Vorschrift.

Der kleine Einzug wird mit dem Weihrauchfaß vollzogen. Falls jedoch eine Lesung aus dem hl. Evangelium vorgeschrieben ist, erfolgt der kleine Einzug mit dem Evangeliar.

Gebet zum kleinen Einzug:

Abends, morgens und mittags loben wir dich, danken dir und beten dich an, Gebieter des Alls und menschenliebender Herr. Laß unser Gebet vor dein Angesicht kommen wie Weihrauch, und laß unsere Herzen sich nicht neigen zu Worten und Gedanken der Bosheit. Errette uns von allen, die unsere Seelen verfolgen. Auf dich, o Herr, sind unsere Augen gerichtet, auf dich vertrauen wir, laß uns nicht zuschanden werden, o Herr, denn dir gebühret alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit. Amen.

Kleiner Einzug:
Diakon:
Segne, Gebieter, den heiligen Einzug.
Priester: Gesegnet sei der Einzug deiner Heiligen, allezeit, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Diakon: Amen.
und: Weisheit! Aufrecht!

Chor: Du mildes Licht der heiligen Herrlichkeit des unsterblichen, himmlischen, heiligen und seligen Vaters, Jesu Christus. Da wir angelangt beim Untergange der Sonne schauen das Abendlicht, preisen wir Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Würdig ist es, dich allezeit mit heiliger Stimme zu preisen, o Sohn Gottes, Lebensspender; deshalb verherrlicht dich das Weltall.
Priester und Diakon  gehen in den Altarraum hinein, küssen den Altartisch, und stellen sich wie üblich hinter der östlichen Seite des Altartisches.
Diakon: Lasset uns aufmerken!
Priester: Friede sei mit euch allen.
Diakon: Weisheit!
Psalmist und Chor: 1. Prokimenon. Am Ende des 1. Prokimenon wird die königliche Tür geschloßen.

Diakon: Weisheit!
Psalmist: Lesung aus ... (Bezeichnung der Perikope)
Diakon: Lasset uns aufmerken!
Psalmist trägt die 1. Lesung vor.
Diakon: Weisheit! Die königliche Tür wird geöffnet.
Psalmist und Chor: 2. Prokimenon.
Nach dem 2. Prokimenon spricht der Diakon: Befiehl!
Der Priester ergreift
vor dem hl. Altare mit beiden Händen das Weihrauchfaß und einen Leuchter mit brennender Kerze, hebt beides empor, macht damit ein Zeichen des Kreuzes und spricht (nach Osten gewandt)
Priester: Weisheit! Aufrecht!
und zum Volke gewandt:

Das Licht Christi erleuchtet alle!
Mit dem Leuchter und dem Weihrauchgefäß macht der Priester dabei wiederum das Zeichen des Kreuzes.
Wenn der Diakon ausruft: Befiehl! verneigen sich alle bis zur Erde und verharren so, bis der Psalmist mit der 2. Perikopenlesung beginnt:
Psalmist: Lesung aus ...
Die königliche Tür wird geschloßen.
Diakon: Lasset uns aufmerken!
Psalmist: Lesung.
Nach Beendigung der 2. Perikope aus dem Alten Testament wird die königliche Tür geöffnet, und der Priester segnet den Psalmisten: Friede dir.
Psalmist: Und deinem Geiste.
Diakon: Weisheit!

Psalmist und Chor: Laß mein Gebet vor dich kommen ...
Während dieses Gebetes knien zuerst alle in der Kirche und im Altarraum nieder, nur der zelebrierende Priester steht vor dem hl. Altar und weihräuchert. Nach dem 1. Vers kniet auch der Psalmist nieder, während der Chor und das Volk auf der rechten Seite sich erheben und den 1. Vers wiederholen. Haben sich alle wieder niedergekniet, so erhebt sich der Psalmist und singt den 2. Vers. Anschließend erheben sich Chor und Volk auf der linken Seite und wiederholen den l. Vers. In dieser Weise wird das ganze Gebet vorgetragen. Während des Verses: Laß mein Herz sich nicht neigen ... weihräuchert der Priester vor dem Rüsttisch. Danach gibt er das Weihrauchgefäß ab und kniet während der Wiederholung des 1. Verses vor dem hl. Altar.
1. Laß mein Gebet vor dich kommen wie Weihrauch, das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer.
Chor: Laß mein Gebet ...
2. Herr, ich rufe zu dir, erhöre mich, vernimm die Stimme meines Flehens, da ich zu dir rufe.
Chor: Laß mein Gebet ...
3. Behüte, o Herr, meinen Mund, und bewahre meine Lippen.
Chor: Laß mein Gebet ...
4. Laß mein Herz sich nicht neigen zu bösem Wort, zu ersinnen Entschuldigungen für die Sünden.
Chor: Laß mein Gebet ...
Psalmist: Laß mein Gebet vor dich kommen wie Weihrauch,
Chor: das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer.

Nach diesem Gebet folgen drei große Verbeugungen zum Gebet Ephrem des Syrers:
Herr und Gebieter meines Lebens! Einen Geist des Müssiggangs, der Verzagtheit, der Herrschsucht und der Geschwätzigkeit gib mir nicht.
Einen Geist aber der Keuschheit, der Demut, der Geduld und der Liebe gib mir, deinem Diener.
Ja, Herr, mein König! Gib, daß ich meine Sünden sehe und nicht meinen Bruder richte, denn du bist gepriesen in alle Ewigkeit. Amen.

Wird das Fest eines Heiligen gefeiert – oder das Patrozinium, so folgt Prokimenon zur Apostellesung, danach Lesung und HALLELUJA-Verse, denen sich die Evangelienlesung anschließt.

Ist nur die Evangelienlesung vorgeschrieben, so folgt:
Diakon:
Weisheit. Stehet aufrecht.
Lasset uns das heilige Evangelium hören.
Priester:
Friede sei mit euch allen.
Chor:
Und mit deinem Geiste.
Diakon:
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach N.N.
Chor:
Ehre sei dir, o Herr, Ehre sei dir!
Priester:
Lasset uns aufmerken!
Der Diakon beginnt die Lesung.
Chor:
Ehre sei dir, o Herr, Ehre sei dir!

Die königlichen Türen werden geschlossen.

Diakon: Lasset uns alle sagen von ganzer Seele, und von ganzem Verstand lasset uns sagen.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Allmächtiger Herr, Gott unserer Väter, wir bitten dich: Erhöre uns und erbarme dich.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Erbarme dich unser, o Gott, nach deiner großen Barmherzigkeit, wir bitten dich: Erhöre uns und erbarme dich.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Diakon: Noch beten wir für unseren Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen (Name), und für unseren Hochwürdigsten Erz/Bischof (Name), und unsere ganze Bruderschaft in Christus.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Diakon: Noch beten wir für unser gottbehütetes Land, und für jene, die es regieren und beschützen, auf daß wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

 

Diakon: Noch beten wir für unsere Brüder, die Priester und Priestermönche und für unsere ganze Bruderschaft in Christus.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

 

Diakon: Noch beten wir für die des seligen und ewigen Andenkens würdigen heiligsten orthodoxen Patriarchen, für die Stifter dieses heiligen Gotteshauses und für alle rechtgläubigen Väter und Brüder, die uns vorangegangen sind, die hier und überall ruhen.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Diakon: Noch beten wir für die Fruchtbringenden und die Wohltuenden in diesem heiligen und ehrwürdigen Gotteshaus, für die Mühewaltenden, Singenden und für das Volk, welches da stehet und harret deiner großen uns reichen Erbarmung.
Chor: Herr, erbarme dich. (dreimal)

Der Priester betet leise: Herr, unser Gott, nimm dieses inbrünstige Flehen deiner Diener an und erbarme dich unser nach der Fülle deiner Barmherzigkeit. Sende deine Erbarmen auf uns herab und auf dein Volk, das da harret deines reichen Erbarmens.

Der Gebetsschluß wird laut gesungen: Denn ein gnädiger und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Diakon: Betet, ihr Katechumenen, zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Ihr Gläubigen, lasset uns beten für die Katechumenen, auf daß der Herr sich ihrer erbarme.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß er sie unterweise im Worte der Wahrheit.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß er ihnen offenbare das Evangelium der Gerechtigkeit.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß er sie einige seiner heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Ihr Katechumenen, beuget eure Häupter dem Herrn.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise: Gott, unser Gott, du Schöpfer und Bildner des Alls, du willst, daß alle gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Blicke auf deine Knechte, die Katechumenen, herab, und erlöse sie aus der alten Verführung und aus aller Arglist des Widersachers. Berufe sie zum ewigen Leben, indem du ihre Seelen und Leiber erleuchtest und sie deiner vernunftbegabten Herde zuzählst, über welche dein heiliger Name angerufen wird,
Der Gebetsschluß wird laut gesungen: auf daß auch sie mit uns preisen mögen deinen allverehrten und hochheiligen Namen: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

[Vom Mittwoch der 4. Fastenwoche an folgt nun eine weitere Ektenie für die Katechumenen:
Diakon: Die ihr Katechumenen seid, gehet hinweg. Ihr Katechumenen, gehet hinweg. Die ihr euch zur Erleuchtung vorbereitet, tretet vor. Ihr zur Erleuchtung Nahenden, betet zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Gläubige, für die zur heiligen Erleuchtung sich vorbereitenden Brüder und Schwestern und für ihr Heil lasset uns bitten den Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß der Herr, unser Gott, sie stärken und festigen möge, lasset und beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er sie erleuchten möge durch das Licht der Erkenntnis und der Frömmigkeit.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er sie würdigen möge zur rechten Zeit des Bades der Wiedergeburt, der Vergebung aller Sünden und des Kleides der Unverweslichkeit.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er sie wiedergeboren werden lasse aus dem Wasser und dem Geiste.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er ihnen schenken möge die Vollkommenheit des Glaubens.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß er sie zuzählen möge seiner heiligen und auserwählten Herde.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Errette sie, erbarme dich ihrer, hilf ihnen und bewahre sie, o Gott, durch deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Ihr zur Erleuchtung Nahenden, beuget eure Häupter dem Herrn.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise: Gebieter, laß leuchten dein Angesicht über alle, die sich zur heiligen Erleuchtung vorbereiten und sich danach sehnen, alle Verunreinigung der Seele abzulegen. Erleuchte ihr Sinnen, festige sie im Glauben und stärke ihr Hoffen, mache sie vollkommen in der Liebe und erweise sie als würdige Glieder deines Christus, der sich dahingab zur Erlösung unserer Seelen,
Der Gebetsschluß wird laut gesungen: denn du bist unsere Erleuchtung, und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Diakon: Die ihr euch zur Erleuchtung vorbereitet, gehet hinweg. Ihr zur Erleuchtung Nahenden, gehet hinweg.]

Diakon: Die ihr Katechumenen seid, gehet hinweg, es bleibe keiner der Katechumenen. Die ihr Gläubige seid, wieder und wieder in Frieden lasset uns beten  zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Weisheit!

Der Priester betet leise: Großer und hochgelobter Gott, durch den lebenspendenden Tod deines Christus hast du uns aus der Verwesung zur Unverweslichkeit geführt. Befreie auch all unsere Sinne aus der todbringenden Umklammerung der Leidenschaften. Verleih ihnen geistiges Sinnen, auf daß das Auge nicht auf das Böse schaue, das Ohr sich dem müssigen Worte verschließe und die Zunge rein bleibe von unziemlicher Rede. Reinige unsere Lippen, die dich, o Herr, verherrlichen wollen. Bewirke, daß sich unsere Hände böser Taten enthalten und fähig werden zu tun, was dir wohlgefällt. Stärke unsere Leiber und Sinne durch deine Gnade,
Der Gebetsschluß wird laut gesungen:  denn dir gebühret aller Ruhm, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Diakon: Wieder und wieder in Frieden  lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden von oben und um das Heil unserer Seelen lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Um den Frieden der ganzen Welt, um den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und um die Einigung aller, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für dieses heilige Gotteshaus und für jene, die es mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht besuchen, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß wir errettet werden von aller Trübsal, Zorn und Not, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Weisheit.

Der Priester betet leise: Heiliger und gütiger Gebieter, dich, den Gnadenreichen, bitten wir: Sei uns Sündern gnädig und mache uns würdig, deinen eingeborenen Sohn, unseren Gott, den König der Herrlichkeit, aufzunehmen. Siehe, sein allerreinster Leib und sein Leben spendendes Blut naht in dieser Stunde, auf diesem geheimnisvollen Tische dargeboten zu werden. Von der Vielzahl der himmlischen Heerscharen wird er unsichtbar über Speeren einhergetragen. Laß uns ohne Verdammnis gleich ihnen teilnehmen, daß wir die Erleuchtung der geistigen Sicht erfahren und so zu Kindern des Lichtes und des Tages werden
Der Gebetsschluß wird laut gesungen: durch die Gabe deines Christus, mit dem du hochgelobt bist samt deinem allheiligen, guten und lebendigmachenden Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.
Die königlichen Türen werden geöffnet.

Chor singt den cherubinischen Gesang: Nun dienen mit uns unsichtbar die himmlischen Mächte. Siehe, der König der Herrlichkeit tritt ein, das vollendete, geheimnisvolle Opfer wird getragen.
In Glauben und Liehe lasset uns nahen, um teilhaftig zu werden des ewigen Lebens. Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Der Diakon weihräuchert dreimal vor der Westseite des hl. Altares und danach vor den hl. Gaben auf dem Rüsttisch. Priester und Diakon beten dabei den Psalm 50/51.
Anschließend spricht Priester vor dem Altartisch mit erhobenen Händen: Nun dienen mit uns unsichtbar die himmlischen Mächte. Siehe, der König der Herrlichkeit tritt ein, das vollendete, geheimnisvolle Opfer wird getragen.
Diakon: In Glauben und Liehe lasset uns nahen, um teilhaftig zu werden des ewigen Lebens. Halleluja, Halleluja, Halleluja.
Danach bekreuzigen und verneigen sich Priester und Diakon dreimal, küssen den hl. Altartisch, gehen zum Rüsttisch, verneigen sich auch hier dreimal und sprechen:
Gott, reinige mich Sünder.
Der Priester empfängt vom Diakon das Weihrauchgefäß, weihräuchert vor den hl. Gaben und gibt das Weihrauchfaß zurück. Nun legt er das große Velum auf die linke Schulter des Diakons und ergreift mit der rechten Hand den Diskos und hebt diesen über sein Haupt, während er mit der linken Hand den hl. Kelch vor der Brust hält. Während alle in der Kirche und im Altarraum sich bis zur Erde verneigen, vollziehen Priester und Diakon in vollkommenem Schweigen den Großen Einzug. Hierbei weihräuchert der Diakon fortwährend vor den hl. Gaben, auf welche er ohne Unterbrechung schaut. Beim erneuten Eintritt in den Altarraum spricht der Priester leise:
In Glauben und Liebe.
Alle erheben sich und der Chor vollendet den Gesang: In Glauben und Liehe lasset uns nahen ...

Der Priester stellt die hl. Gaben und den hl. Kelch auf den hl. Altartisch, nimmt die kleinen Velen ab und bedeckt Diskos und Kelch mit dem großen Velum. Nach dreimaliger Weihräucherung folgt erneut das Gebet Ephrem des Syrers mit drei großen Verbeugungen. Der Diakon schließt die königlichen Türen und zieht den Vorhang bis zur Hälfte zu.

Der Diakon kehrt an seinen Ort vor der Ikonostase zurück und beginnt die Ektenie.

Diakon:
Lasset uns vollenden unser Abendgebet zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Für die dargebrachten, schon geheiligten und kostbaren Gaben lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß unser menschenliebender Gott, da er sie aufgenommen hat auf seinem heiligen, überhimmlischen und geistigen Altare zum Dufte und geistigen Wohlgeruch, uns dafür herabsende seine göttliche Gnade und die Gabe des Heiligen Geistes, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Auf daß wir errettet werden von aller Trübsal, Zorn und Not, lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Daß der ganze Abend vollkommen, heilig, friedvoll und sündlos sein möge, lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Einen Engel des Friedens, einen treuen Geleiter und Beschützer für unsere Seelen und Leiber lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Verzeihung und Nachlaß unserer Sünden und Verfehlungen lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Was gut ist und nützlich für unserer Seelen und Frieden für die Welt lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Daß wir die restliche Zeit unseres Lebens in Frieden und Busse vollenden, lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Ein christliches Ende unseres Lebens, schmerzlos, ohne Schande und friedlich und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi  lasset vom Herrn uns erflehen.
Chor: Gewähre, o Herr.

Diakon: Nachdem wir gebetet haben um die Vereinigung im Glauben und um die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester betet leise: Du bist der Gott aller unaussprechlichen und unsichtbaren Geheimnisse. In dir sind verborgen die Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Du offenbartest uns den Vollzug dieses Dienstes. In deiner großen Huld bestimmtest du uns Sündern, dir Gaben und Opfer für unsere Sünden und für die Unwissenheit des Volkes darzubringen. Unsichtbarer Herrscher, Großes, Herrliches und Unerforschliches ohne Zahl vollbringst du, siehe auf uns, deine unwürdigen Knechte, herab, die wir an diesem deinem heiligen Altare stehen, gleich wie vor deinem cherubischen Throne, auf welchem dein eingeborener Sohn, unser Gott, in den darliegenden, furchtbaren Geheimnissen ruht. Befreie uns und dein gläubiges Volk von aller Befleckung, heilige unsere Seelen und Leiber durch untilgbare Heiligung, auf daß wir mit reinem Gewissen, unbeschämten Antlitzes und erleuchteten Herzens an diesen göttlichen Sakramenten teilnehmen, durch sie das Leben erlangen und deinem Christus selbst, unserem wahren Gott, geeint werden, denn er sprach: Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir – und ich in ihm, auf daß wir, da dein Wort, o Herr, in uns wohnet und wandelt, ein Tempel deines allheiligen und angebeteten Geistes werden, erlöst von aller durch Taten, Wort oder Gedanken wirkenden teuflischen List, Laß uns mit all deinen Heiligen, die dir von Ewigkeit an wohlgefallen haben, die uns verheißenen Güter empfangen.

Priester: Und würdige uns, Gebieter, mit Zuversicht und ungerichtet dich, den himmlischen Gott, als Vater anzurufen und zu sprechen:

Chor: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Priester: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Priester: Friede sei mit euch allen.
Chor:
Und mit deinem Geiste.
Diakon: Beuget eure Häupter dem Herrn.
Chor: Dir, o Herr.

Der Priester verbeugt sich und betet leise: O Gott, du allein bist gut und barmherzig. In den Höhen wohnest du und schaust auf das Niedrige herab. Blicke mit erbarmendem Auge auf dein Volk und behüte es. Würdige uns alle, ungerichtet an diesen deinen lebendigmachenden Geheimnissen teilzunehmen. Dir haben wir unsere Häupter gebeugt, und von dir ersehnen wir große Gnade.
Der Gebetsschluß wird laut gesungen: Durch die Gnade und das Erbarmen und die Menschenliebe deines eingeborenen Sohnes, mit dem du gepriesen bist samt deinem allheiligen, gütigen und lebendigschaffenden Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.

Gebet: Herr Jesus Christus, merke auf, unser Gott, aus deiner heiligen Wohnung und auf dem Throne der Herrlichkeit deines Reiches: Komme, uns zu heiligen, der du sitzest in der Höhe mit dem Vater. Unsichtbar bist du hier gegenwärtig. Würdige uns durch deine allmächtige Hand deinen reinsten Leib und dein kostbares Blut uns selbst und dem ganzen Volke zu spenden.

Priester: Gott, reinige mich Sünder. (dreimal)

Diakon: Lasset uns aufmerken!
Der Priester greift unter das Velum, berührt mit größter Ehrfurcht das hl. Lamm und singt: Das vorgeweihte Heilige den Heiligen.
Chor: Einer ist heilig, ein Herr Jesus Christus, zur Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Amen.

Während der Kommunion des Priesters und des Diakons singt der Chor dreimal:
Kostet und sehet, wie gütig der Herr ist: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
Wenn ein Feiertag begangen wird, findet sich ein entsprechendes Kinonikon im Menologion.

Die königliche Tür wird geschlossen. Danach legt der Priester das große Velum fort, der Diakon tritt heran und spricht:
Diakon: Brich, Gebieter, das heilige Brot.

Priester: Gebrochen und geteilt wird das Lamm Gottes, gebrochen, doch nicht zerteilt, allezeit gegessen, doch nie aufgezehrt, vielmehr heiligend alle, die an ihm teilhaben.
Der Priester fügt die Partikel mit dem Zeichen IC in den hl. Kelch, der Diakon gießt das heiße Wasser hinzu. Beides geschieht schweigend.

[Laß nach, verzeihe, vergib uns, o Gott, unsere Verfehlungen, die wir absichtlich und unabsichtlich, in Worten und Taten, bewußt und unbewußt, bei Tag und bei Nacht, im Verstand und im Gemüt begangen haben; vergib uns alles, denn du bist gütig und menschenliebend.]

Priester: Diakon, nahe dich.
Diakon: Ich nahe mich dem unsterblichen Könige und meinem Gott.
Spende mir, Gebieter, den kostbaren und heiligen Leib und das Blut unseres Herrn und Gottes und Heilandes Jesu Christi.

Der Priester reicht dem Diakon eine Partikel und spricht:
Der kostbare, heilige und allerreinste Leib und das Blut unseres Herrn und Gottes und Heilandes Jesu Christi wird dir, dem Diakon (Name) zur Vergebung deiner Sünden und zum ewigen Leben gespendet.

Der Diakon hält die Partikel in seinen Händen, küßt dem Priester die Hand und stellt sich an die Ostseite des hl. Altares. Der Priester nimmt eine Partikel, küßt den Altartisch und spricht:
Priester: Der kostbare, heilige und allerreinste Leib und das Blut unseres Herrn und Gottes und Heilandes Jesu Christi wird mir, dem Priester (Name) zur Vergebung meiner Sünden und zum ewigen Leben gespendet.

Priester und Diakon beten gemeinsam das Kommuniongebet:
Ich glaube, Herr, und bekenne, daß du wahrhaftig Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin. Auch glaube ich, daß dieses wirklich dein allerreinster Leib ist, und daß dieses wirklich dein kostbares Blut ist. Deshalb bitte ich: Erbarme dich meiner und vergib mir meine Verfehlungen, die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Wort oder Tat, bewußt oder unbewußt begangen habe, und würdige mich, ungerichtet an deinem allerreinsten Sakrament teilzunehmen zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben.
Als Teilnehmer an deinem geheimnisvollen Abendmahl nimm mich heute auf, Sohn Gottes. Deinen Feinden will ich das Geheimnis nicht verraten, dir auch nicht einen Kuß geben wie Judas, sondern wie der Räuber bekenne ich dir: Gedenke meiner, Herr, in deinem Reich.
Laß mir die Teilnahme an deinem heiligen Sakrament nicht zum Gericht oder zur Verdammnis gereichen, sondern zur Heilung der Seele und des Leibes.

Nach der Kommunion sprechen beide: Ehre sei dir, o Gott, Ehre sei dir.
D
ann betet der Priester:
O Gott, wir danken dir, dem Heilande aller, für alle Güter, die du uns verliehen hast. So danken wir dir auch für die Gabe des heiligen Leibes und Blutes deines Christus. Wir bitten dich, huldvoller Gebieter: Bewahre uns unter dem Schutze deiner Flügel, und gib uns, bis zu unserem letzten Atemzuge würdig an deinen Heiligungen teilzunehmen zur Erleuchtung der Seele und des Leibes und zur Erbschaft deines himmlischen Reiches.

Zelebriert der Priester mit dem Diakon, so trinkt er nun dreimal aus dem hl. Kelch, küßt diesen, spricht aber hierzu kein Gebet. Zelebriert der Priester ohne Diakon, so konsumiert er erst nach Beendigung der Göttlichen Liturgie aus dem hl. Kelch. Dieses gilt auch für den Diakon, wenn er mitzelebrierte. Weiterhin wird der Gottesdienst in der gewohnten Weise vollendet.

Nach den Worten: Nahet euch in Gottesfurcht und Glauben !
antwortet der Chor: Ich will preisen den Herrn alle Zeit, sein Lob sei immer in meinem Munde.
Der Priester teilt wie gewohnt die Kommunion aus.

Nach der Kommunion der Gläubigen:
Priester:
Rette, o Gott, dein Volk, und segne dein Erbe.
Chor: Schmecket das himmlische Brot und den Kelch des Lebens und sehet, wie gütig der Herr ist. Halleluja, Halleluja, Halleluja.
Nach dreimaliger Weihräucherung vor dem hl. Altar trägt der Diakon den Diskos auf den Rüsttisch.
Der Priester macht mit dem hl. Kelch über dem hl. Altar das Zeichen des Kreuzes und spricht:
Gelobt sei unser Gott:
und zum Volk gewandt, dieses segnend:
Allezeit, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen. und: Unser Mund muß erfüllet sein mit deinem Lobe, o Herr, daß wir deine Herrlichkeit lobpreisen, weil du uns gewürdigt hast teilzunehmen an deinem heiligen, göttlichen, unsterblichen und lebendigmachenden Sakrament. Bewahre uns in deinem Heiligtum, den ganzen Tag zu lernen deine Gerechtigkeit: Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Diakon:
Stehet aufrecht! Nachdem wir die göttlichen, heiligen, allerreinsten, unsterblichen, himmlischen und lebendigmachenden, furchtbaren Geheimnisse Christi empfangen haben, wollen wir würdig danken dem Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Stehe bei, errette, erbarme dich und wache über uns, o Gott, durch Deine Gnade.
Chor: Herr, erbarme dich.

Diakon: Nachdem wir gebetet, daß der ganze Tag vollkommen heilig, friedlich und sündlos sein möge, lasset uns uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, anbefehlen.
Chor: Dir, o Herr.

Priester: Denn du bist unsere Heiligung und dir senden wir den Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor:
Amen.

Priester:
Lasset uns hinweggehen in Frieden.
Chor: Im Namen des Herrn.
Diakon: Lasset uns beten zum Herrn.
Chor: Herr, erbarme dich.

Priester:
Entlassungsgebet

Gebieter, Allherrscher, die ganze Schöpfung hast du in Weisheit erschaffen und führtest uns in deiner unaussprechlichen Vorsehung und reichen Güte in diese hochehrwürdigen Tage zur Reinigung unserer Seelen und Leiber, daß wir uns aller Leidenschaften enthalten, zur Hoffnung auf die Auferstehung.
Am vierzigsten Tage übergabst du deinem Diener Mose die gottgeschriebenen Tafeln der Gesetze. So verleih auch uns, Gütiger, unsere Mühen zu vollbringen und die Zeit des Fastens zu vollenden, auf daß wir den Glauben unverletzt bewahren, die Häupter der unsichtbaren Schlangen zertreten, als Sieger über die Sünde erscheinen und ungerichtet zur Anbetung deiner heiligen Auferstehung gelangen. Gelobt und verherrlicht werde dein allverehrter und hocherhabener Name: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.

Chor:
Amen.
Gelobt sei der Name des Herrn von nun an in Ewigkeit. (dreimal)

[Anschließend singt der Chor den 33. Psalm:
Ich will den Herrn loben alle Zeit ...]
Der Priester segnet das Volk und spricht:

Der Segen des Herrn komme über euch durch seine Gnade und Menschenliebe allezeit, jetzt und immerdar, und in alle Ewigkeit.
Chor: Amen.
Priester: Ehre sei dir, Christus, Gott, unsere Hoffnung, Ehre sei dir.
Chor: Ehre ... Jetzt. Herr, erbarme dich. (dreimal) Gib den Segen.
Priester: Christus, unser wahrer Gott, möge um der Fürbitten willen seiner allerreinsten Mutter, der heiligen, ruhmreichen und hochgepriesenen Apostel, unseres heiligen Vaters Gregorius Dialogus, des Papstes von Rom, (hier gedenkt der Priester der Heiligen der Kirche und des Tages), der heiligen und gerechten Gottesahnen Joachim und Anna und aller Heiligen sich unser erbarmen und uns erretten, denn er ist gütig und menschenliebend.
Chor: Amen.
Das Volk küßt das Kreuz, das d
er Priester in der Hand hält, und empfängt das Antidoron.
Anschließend sprechen Priester und Diakon die Dankgebete.
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